Wie ich Veganer wurde

Wie ich Veganer wurde
Die erschütternde Erfahrung ist ein Geschenk, das uns einlädt, unsere Sicht der Welt zu überdenken.

Die erschütternde Erfahrung ist ein Geschenk, das uns einlädt, unsere Sicht der Welt und unsere Reaktionen darauf zu überdenken: Veganer werden

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Und es ist auch nie zu spät, Veganer zu werden! Ich musste 70 werden und brauchte meine Enkelin, um zu sehen, was in der Massentierhaltung wirklich passiert. Und wieviel Leid das für die Tiere bedeutet. Diese Industrie derjenigen, die Tiere ausbeutet und damit Profit macht, ist so mächtig, dass sie es schafft, die Wahrheit über die Massentierhaltung gut zu verschleiern. 

Veganer waren für mich immer ein Menschentyp, der verschroben war. Wir machten Witze über Veganer und ihre vermeintlich ungesunde Art zu essen. Warum sollte man auf all die leckeren Dinge verzichten? 

Seit zwei Jahren lebe ich vegan – denn als ich begann, zu recherchieren, wo mein „Essen“ herkommt und wie es „hergestellt“ wird, war ich vollkommen entsetzt. Über meine Naivität und über die tägliche Tierquälerei in der Massentierhaltung. Entsetzt über mein fehlendes Mitgefühl und darüber, dass ich über meinen Konsum die Ausbeutung in Auftrag gegeben hatte.

Da werden sensible Lebewesen, die genauso zu Gefühlen wie Angst und Schmerz fähig sind wie wir Menschen, wie Maschinen behandelt.
Beispiel Milchkühe: Eine sehr sensible Spezies wird zur Hochleistungsmaschine getrimmt. Die Milch, die eigentlich für das Kälbchen bestimmt ist, nehmen sich wir Menschen. Das Kälbchen wird in der Regel kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt. Die weiblichen Kälbchen erwartet das gleiche traurige Schicksal wie ihre Mutter, die männlichen werden oft bald geschlachtet. Mutterkuh und Kälbchen schreien oft eine Woche nacheinander. Jedes Elternteil möge sich vorstellen, dass eigene Kind würde ihm nach der Geburt weggenommen. Damit die Kuh weiterhin Milch gibt, wird sie erneut „künstlich befruchtet“. Wer die Prozedur kennt, weiß, wie schmerzhaft das sein muss. Die Kuh wird festgebunden, die Gebärmutter herausgezogen und besamt. Die Kuh brüllt dabei vor Schmerzen. Dann geht der Teufelskreis von vorne los. Kälbchen geschlachtet, Mutter bekommt neues Kälbchen, Milch gestohlen, Kälbchen geschlachtet, neu befruchtet… Ein jahrelanger Teufelskreis aus Ausbeutung und Tierquälerei.

Diese erschütternde Erfahrung, diese Bilder, bei denen man weinen muss und abschalten möchte, weil soviel Leid fast nicht zu ertragen ist… Im Nachhinein sehe ich sie als ein Geschenk, das mich einlädt, meine Sicht der Welt und meine Reaktion darauf zu überdenken. Ich beschloss direkt, Veganer zu werden.

Veganer werden: Die drei großen Argumente dafür

1) Tierschutz

Wer sich für einen mitfühlenden Menschen hält, möge die Werbelügen der mächtigen Tierindustrie ignorieren und mit eigenen Augen die Wahrheit über Massentierhaltung sehen. Z.B. mit dem Dokumentarfilmen „Earthlings“ (Earthlings auf deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=WqT5g9y4dmE ) oder oder „Dominion“ (Dominion auf deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=V7DrljVAaYk), die kostenfrei auf YouTube zu sehen sind, oder „Cowspiracy“ (Cowspiracy Trailer mit deutschen Untertiteln: https://www.youtube.com/watch?v=Rw4RS3b0XiI) . Speziezismus (die Ausbeutung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit) zu überwinden, ist nach diesen Einblicken ganz einfach.

2) Klimawandel

Wer sich um den Klimawandel sorgt, sollte diese Zahlen kennen: 

– Klimaerwärmung: Die Produktion tierischer Nahrungsmittel erzeugt mehr klimaschädliche Gase als die Verkehrsindustrie weltweit (Autos, Bahn, Schiffe, Flugzeuge). Selbst „Flugobst“ aus Übersee verursacht weniger CO2 als das Rindfleisch des Bauern von nebenan – auch wenn es bio ist.  

– Wasserverschmutzung: Circa 50% der Wasserverschmutzung in Europa sind der Produktion tierischer Nahrungsmittel geschuldet. Besonders alarmierend dabei: gefährliche multiresistente Keime verbreiten sich in unserer Umwelt, in Flüssen und Seen. 

– Ressourcen: Ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und über 90 % der weltweiten Sojaernte werden jedes Jahr an Nutztiere verfüttert. Die Menge würde 2,6 Mrd. Menschen vor Hunger und Verhungern bewahren.

Entscheidend bei der nachhaltigen Nahrungsauswahl ist deshalb die Produktionsweise eines Lebensmittels, und da schneiden tierische Produkte deutlich schlechter ab als pflanzliche. Eine rein pflanzliche Ernährung verringert den ökologischen Fußabdruck im Ernährungsbereich um 87 %.  

3) Die eigene Gesundheit

Viele Studien belegen Zusammenhänge von Krankheiten mit Ernährungsgewohnheiten. Im Buch bzw. Video „Gabel statt Skalpell’, das kostenlos auf YouTube verfügbar ist, werden u. a. Patienten begleitet, deren Gesundheitszustand sich deutlich verbessert hat, nachdem sie ihren Speiseplan auf eine rein pflanzliche Ernährung umstellten. Fettleibigkeit, Herzinfarkt, Krebs und einige mehr wurden geheilt / bzw. minimiert. Die große „China-Studie“ und weitere belegen die Zusammenhänge dazu. Viele Menschen berichten, dass sie fitter, energiegeladener und gesünder sind. 

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen hinterfragen, was sie tun, anstatt mit „Das haben wir immer schon so gemacht“ weiterzulaufen. Wir selbst können sofort richtig viel tun, denn unser Kassenbon entscheidet über Tierleid, Klimawandel und unsere eigene Gesundheit.

So, ich klappe jetzt meinen Depptopp zu, denn als Veganer möchte ich, dass soviel Menschen wie möglich vegan werden. Aus moralisch-ethischen, aus Umwelts- und aus Gesundheitsgründen. Deswegen habe ich meiner einer Gruppe von Veganer angeschlossen, die Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Wir planen richtig gute Aktionen, hihi… Das nächste Mal mehr davon!

Die Links aus diesem Blogbeitrag:

Earthlings auf deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=WqT5g9y4dmE

Dominion auf deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=V7DrljVAaYk

Cowspiracy Trailer mit deutschen Untertiteln: https://www.youtube.com/watch?v=Rw4RS3b0XiI

Gabel statt Skalpell auf deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=UBAeA7AYrLg

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