Tierleidfrei: So shoppst du vegan online
- Vegane Kleidung
- Vegane Kosmetik
- Vegane Schuhe
- Vegane Siegel
Zu einem veganen Lifestyle gehört viel Wissen. Vegane Kleidung und Kosmetik sind ein großer Beitrag! Wir tragen damit effektiv zum Tierschutz und zum Umweltschutz bei. So keep going!
Wenn du es genauer wissen willst, lies hier weiter: Die wichtigsten Hintergrundinformationen zu Kosmetik, Mode und Heimtextilien ich für euch zusammengestellt.
1. Vegane Kosmetik
Vegane Kosmetik enthält grundsätzlich keine Inhaltsstoffe aus oder von Tieren. Bekannte vegane Kosmetikmarken sind z.B Jungglück, Aveda, Apricot, E.l.f. Cosmetics, Kia-Charlotte (vor allem für veganen Nagellack) und zum Glück noch viele mehr. Besucht gerne deren Webseiten/Online-Shops und rüstet euch mit veganen Kosmetikprodukten aus! (Nein, ich bekomm keine Prozente, wenn du da kaufst…)
Aber Achtung! Vegan ist jedoch nicht gleichzusetzen mit tierversuchsfrei! Viele denken, dass vegane Kosmetikprodukte automatisch ohne Tierqual produziert werden. Das ist jedoch leider nicht der Fall und bedeutet, dass oftmals auch vegane Produkte an Tieren getestet werden! Also Augen auf beim Kosmetikkauf!
Einen guten Überblick über vegane Siegel verschaffst du dir, wenn du diesen Beitrag liest.
Auch Naturkosmetik kann nicht mit veganer Kosmetik gleichgestellt werden. Sie kann entweder aus pflanzlichen Rohstoffen, aber auch aus Teilen lebender oder toter Tiere hergestellt werden. Dabei ist der Einsatz von Tierprodukten sogar gesetzlich erlaubt! Oftmals handelt es sich um Stoffe wie Honig, Milch oder den roten Farbstoff Karmin, welcher aus Schildläusen hergestellt wird. Auch bei Naturkosmetik muss also auf das jeweilige Siegel geachtet werden, wenn man vegane Naturkosmetik-Produkte erwerben möchte. Für solche gibt es zusätzlich spezielle Siegel, wie das BDHI-, oder NaTrue-Siegel.
Schreibt mir, wenn ihr weitere Kosmetikmarken für einen veganen Lifestyle hier lesen wollt!
2. Vegane Kleidung
Auch im Bereich Mode können wir Veganer dazu beitragen, Tiere nicht auszubeuten. In vielen Fällen denken wir gar nicht daran, dass ein Kleidungsstück NICHT vegan sein könnte. Doch tierische Bestandteile sind präsenter, als wir uns vorstellen können.
Ein paar Beispiele gewünscht, die mich erstaunt haben? Besitzt ihr Regenkleidung? Hier kann es sich um nicht-vegane Kleidungsstücke handeln, da diese oftmals mit Bienenwachs imprägniert werden. Etliche Knöpfe, gerade bei hochpreisiger Mode, sind tierischen Ursprungs, da sie aus Horn oder Perlmutt bestehen. Ist etwas auf euren Kleidungsstücken auf- oder angeklebt (Funktionskleidung, Jacken, Hosen, Röcke, Kleider, Caps uvm.) kann es sich dabei um Klebstoff handeln, der aus Knochenresten oder Tierhäuten hergestellt wird.
Ob ein Kleidungsstück vegan ist oder nicht, erkennt ihr im ersten Schritt beim Blick ins Kleideretikett: Hier sind die Hauptbestandteile gelistet. Im zweiten Schritt könnt ihr nach Siegeln Ausschau halten.
Habt ihr mal gesehen, wie Gänse oder anderes Federvieh wegen ihrer Daunen bei lebendigem Leib gerupft werden? Die Qual in ihren Augen – unbeschreiblich. Deswegen Hände weg von Daunenjacken und Daunenmänteln (und Federbetten, Federkissen usw.). Es gibt inzwischen künstliche Daunen, die genauso warm halten und für die kein Tier gequält wird. „Warm without harm“ ist das Motto und ein Siegel.
Weit verbreitet: Schafwolle! Bei Wollkleidung, vor allem Wollpullovern, Wollmützen, Wollwesten, Wollkleidern und anderen werden Tiere zum Zwecke der Schur gehalten. Auch diese Tiere werden ausgebeutet. Ganz schlimm ist das Sheep-Dipping, dort werden die Schafe zur Parasitenentfernung komplett unter Wasser gedrückt und geraten schrecklich in Panik. Schaut euch z.B. das Video von Robert Marc Lehmann auf youtube an. Genauso bitter ist die Praxis des Mulesing (Link zu Wikipedia). Dabei werden den Schafen rund um den After und am Schwanz Hautfetzen abgeschoren, bis es blutet, und das Ganze vernarbt. Das soll verhindern, dass sich Fliegen einnisten. Auch beim Schafscheren werden die Tier oft brutal behandelt und verletzt. Auch sehenswert dazu: der Reality Check Wolle von PETA.
Als ein trauriges Beispiel von vielen schaut euch mal das Leid der Ziegen für Mohairwolle (Webseite von PETA) an. Gleiches gilt für Angora (Kaninchen), Kaschmir (Ziege), Alpaka und Kamelhaar.
Es gibt tolle Alternativen! Zum einen ist da die sogenannte „Vegetarier-Wolle“, die von Schafen stammt, welche eines natürlichen Todes gestorben sind. Zum anderen gibt es vegane Wolle, bestehend aus Materialien wie Baumwolle, Hanf, Bambus, Leinen, Flachs, Lyocell (zum Beispiel Tencel), Modal, Viskose, Brennnessel, Maisfaser oder Kapok.
Finger weg von Pelz! Hier werden Tiere qualvoll in winzigen Käfigen gezüchtet, nur um für eine Jacke, einen Kragenbesatz oder einen Mantel zu sterben. Dies passiert meist in Zweit- oder Drittweltländern und wer einmal die „Fur farms“ gesehen hat und wie die Tiere dort vom ersten bis zum letzten Tag ihres traurigen Lebens gequält werden, der verzichtet auf Pelz.
Die Drahtkäfige sind ein unbequemes winziges Gefängnis. Die Tiere drehen sich ständig im Kreis, denn sie leiden an „Cage Madness“, sie werden wahnsinnig in ihren nackten 60 x 60 cm Boxen. Damit das weiße Fell dieses arktischen Fuchses und seiner Leidensgenossen beim Schlachten nicht besudelt wird, werdn sie mit oft mit dem Aftr auf einen Elektroschocker gespießt und per Elektroschöag getötet. Auch denjenigen, die nicht tot sind, wird das Fell abgezogen, dann eben bei lebendigem Leib…
Leder: Lederjacken, Lederröcke, Lederhandschuhe… Leder ist die Haut eines anderen Lebewesens! Viele Menschen denken, dass die Tiere aufgrund der Fleischindustrie sowie gestorben wären. Das ist falsch. In den meisten Fällen werden Rinder (und Schweine und andere Tiere) tatsächlich speziell für die Weiterverarbeitung zu Leder getötet. Hier gibt es nur eine Philosophie: Nicht kaufen! Tolle Lederalternativen entdeckst du in diesem Beitrag.
Auch Seide ist ein tierischer Bestandteil. Sie wird nämlich aus dem Kokon der Raupe des Seidenspinners gewonnen. Dafür werden die Kokons in kochendes Wasser geworfen und getötet. Um ihnen dieses Leid zu ersparen, gibt es auch bei Klamotten vegane Produkte. Eine Alternative für normale Seide ist dabei zum Beispiel Soja-Seide. Sie besteht aus Sojabohnen-Proteinen und ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Tofu. In der Produktion ist sie dadurch sogar günstiger und besitzt ähnliche Eigenschaften wie normale Seide.
Alternativen zu Tierleid: Vegane Mode
Vegane Mode ist atmungsaktiv, hautfreundlich, kuschelig und weich sein kann, im besten Fall noch dazu nachhaltig ist – und tierleidfrei. Wollt ihr Kleidung für einen veganen Lifestyle shoppen? Dann schaut in die Liste der veganen Online-Stores oben. Aber bitte auch hier nicht zum Shopping Addict werden, sondern nur kaufen, was ihr wirklich braucht!
Es gibt noch viele weitere tolle Stoffe. Baumwolle natürlich! Gerade wiederentdeckt werden Stoffalternativen wie z.B. Eukalyptus, Bambus oder Hanf. Auch mit Fasern aus Algen oder Buchen wird experimentiert. Falls ihr darüber mehr erfahren wollt, klickt hier.
Bestimmt fragt ihr euch, wie es mit synthetischen Fasern z.B. aus Polyester aussieht. Die sind tatsächlich vegan, massentauglich und günstig in der Herstellung. Das große Kontra: synthetische Fasern bestehen aus Erdöl und sind dadurch nicht ökologisch abbaubar.
- Ein nachhaltiges und veganes Angebot bietet Le Shop Vegan.
- Ebenfalls nachhaltige Bio-Mode und Fair Trade Kleidung bietet der Avocadostore.
- Bio-, Fair-, und vegane Mode findet man auch bei Dear Goods.
- Nachhaltiger Mode – übrigens auch Green Fashion, Eco Fashion, Fair Fashion, Sustainable Fashion, Ökomode oder Biomode genannt, bietet außerdem Glore.
- Schaut gerne auch bei Greenality vorbei, sie bieten ökologische und faire Kleidung.
- Fair Fashion und vegane Mode bietet Loveco.
- Mit „vegan, fair, organic“ zeichnet sich Muso Kuroni aus.
- Natürliche, faire Kleidung bietet Zerum Lifestyle.
- Umasan bezeichnet sich selbst als „using the most inventive natural materials and highly functional recycled ones as well“.
- Vegan und fair produziert auch Gary Mash.
- Auch Jeans sind oftmals nicht vegan, aufgrund der Patches. Diese sind in nicht-veganen Fällen aus Leder. Um dem zu umgehen, findet ihr bei Good Society Organic Denim und Sustainable Fashion.
- An die Männer da draußen: Sucht ihr schicke vegane Businessmode, schaut gerne mal bei Brainshirt vorbei.
- Nachhaltige Kleidung, fair und tierleidfrei produziert, verpackt in sportlichem Lifestyle könnt ihr bei Bleed Clothing finden.
- Ein Blick in die nachhaltigen und veganen Kollektionen von Recolution lohnen sich ebenfalls.
- Fair, sustainable, vegan bietet ThokkThokk.
- Impericon bietet Markenkleidung von Marken wie Ellesse, carhartt oder The North Face. Außerdem findet ihr dort auch Merch verschiedener Bands wie Nirvana. Ein Besuch deren Webshop lohnt sich auf jeden Fall.
- Sucht ihr noch nach einer Geschenkidee für eure Liebsten? Wie wäre es mit einem selbstgestalteten T-Shirt, welches vegan produziert wird? Wenn das für euch nach einer coolen Idee klingt, schaut doch mal bei Spreadshirt.
- Auch die jüngsten können direkt mit veganer Mode ausgestattet werden, denn zum Beispiel Hapilu bietet biologische und regionale Baby- und Kinderkleidung aus Kärnten.
- Nachhaltige und coole Kindermode kann außerdem bei Band of Rascals gefunden werden.
- Für euren ganz besonderen Tag könnt ihr euch bei blushless vegan ausstatten lassen.
- Wenn ihr nach Sportkleidung sucht, schaut doch gerne mal bei nice to meet me oder OGNX vorbei. Zusätzlich könnt ihr Lola Studio abchecken, sie bieten „sustainable collections that are either made of natural fibres, recycled material or upcycled fabrics“.
Kleidung bitte nie in den Restmüll werfen! Was noch gut ist, verkauft ihr auf ebay/ Vinted, auf einem Flohmarkt, oder in einem regionalen Second-Hand-Laden.
Selbst wenn es wirklich kaputt ist, bitte in die Sammelbehälter für Stoffreste, denn auch dies sind Ressourcen, die wiederverwendet werden können. Hab ich wichtige vegane Kleidungsmarken vergessen? Dann schreibt mir!
3. Vegane Schuhe
Auch beim Kauf von Schuhen, Taschen, Gürteln und anderen Accessoires achten Veganer auf das „Material“. Besonders für Lederschuhe (Ledermaterial und Sohle), müssen Tiere leiden und sterben. Die gute Nachricht: es gibt viele attraktive Alternativen! Kunstleder oder veganes Leder. Das vegane Leder besteht entweder aus natürlichen Fasern wie Kork oder es handelt sich um sogenanntes Pinatex, das aus Ananasblättern bzw. -fasern, die sowieso entsorgt worden wären, besteht.
Eine einfache Alternative sind lederfreie Schuhe, Jacken, Taschen und Gürtel aus (Bio-)Baumwolle, Kork, Bambus oder Naturkautschuk. Alternativ gibt es Kunstleder, das aus erdölbasierten Produkten gefertigt wird. Auch hier der Nachteil: Produkte aus Erdöl sind nicht ökologisch abbaubar.
Interessiert ihr euch für vegane Schuhe und andere vegane Accessoires, könnt ihr bei folgenden Anbietern auf deren Website schauen
- Vegane Produkte aus fairer Herstellung bietet Avesu.
- Unter dem Slogan „vegan shoes, cruelty-free and eco-friendly“ verkauft Good Guys seine Produkte.
- Vegane, nachhaltige Bio-Schuhe und Accessoires findet ihr auch bei Noah.
Schreibt mir gerne, wenn ihr weitere vegane Marken kennt, die ich hier listen sollte.
4. Vegane Accessoires
Schmuck, Halstücher, Gürtel: Achtet auf das Material. Ein Blick aufs Etikett verrät euch, was ihr kauft. Keine tierische Wolle, kein echtes Leder, keine Seide und so weiter.
5. Vegane Heimtextilien
Zu einem veganen Lifestyle gehören natürlich auch vegane Heimtextilien. Habt ihr schon mal dran gedacht, dass für eure Einrichtung vielleicht auch Tiere ausgebeutet wurden? Ist der Gedanke daran, dass Tiere leiden mussten, damit wir ein schönes Heim haben, nicht schrecklich? Stellt euch nur einmal vor, ihr seid zuhause, schön warm eingekuschelt in euer Daunenbett… Moment, Daunenbett?? Daunen werden auch Flaumfedern oder Unterfedern genannt. Sie stammen von Wasservögeln wie Enten und Gänsen, welche bei lebendigem Leibe gerupft werden! Allein in Deutschland werden durchschnittlich 16,5 Million Tiere pro Jahr ihres Federkleides beraubt.
Das ist nicht nur Tierquälerei, es trägt außerdem zur Umweltzerstörung bei. Und das, obwohl es dafür doch auch einfache Alternativen gibt. Auch hier gibt es pflanzliche Alternativen wie
- Baumwolle
- Viskose
- Lyocel
- Polyester
- Primaloft
- Thermal R und mehr.
Es gibt sogar die sogenannte Pflanzendaune Kapok, die aus den Schoten des tropischen Kapokbaumes gewonnen wird. Ein großer Vorteil, der sich aus hochwertigen pflanzlichen oder synthetischen Materialien ist, dass sie im Gegensatz zu echten Daunen pflegeleicht sind. Passend zu eurer veganen Bettdecke gibt es dann auch vegane Bettbezüge. Solche findet ihr beispielsweise bei Allnatura, hessnatur oder Pure Nature.
Außerdem findet ihr bei hessnatur eine große Auswahl an veganen Handtüchern und Badematten, um auch im Badezimmer an den Tierschutz zu denken. Hessnatur bietet zusätzliche eine Menge weiterer veganer Einrichtungsgegenstände, an die man im ersten Moment vielleicht gar nicht denkt. Beispielsweise Vorhänge, Tischdecken, Teppiche, Servietten oder Geschirrtücher könnt ihr dort in verschiedenen Ausführungen und Farben finden.
Mein Fazit zu veganem Lifestyle:
- Es gibt und gab schon immer viele Produkte, mit dem wir einen veganen Lifestyle führen können.
- Euer Einkauf mit wachem Geist und dem Wissen dieses Blogbeitrags in petto hilft euch, schöne Dinge zu finden und zu kaufen ohne Tierleid zu verursachen.
- Ja, einige vegane Produkte sind teurer, weil sie aufgrund der (noch) fehlenden Nachfrage nicht in Massen produziert werden. Und weil der wahre Preis, das Tierleid, nicht mit einfliesst.
Wie könnt ihr helfen, dass mehr Produkte für einen veganen Lifestyle auf den Markt kommen?
- Kauft selbst vegane Produkte ein.
- Fragt bei Herstellern und Läden nach, ob sie komplett vegane Produkte haben.
- Erzählt davon Freunden und berichtet in Social media drüber, damit mehr Menschen sich Gedanken Nachen und informiert kaufen.
Meine Tipps und die wichtigsten Links daraus habe ich euch als Checkliste zum Runterladen zusammengestellt.
Eure Anneliese